Uni Bibliothek Innbruck

Architektur Machné Architekten ZT GmbH
Mitarbeit:Architektur: Arch DI Ingrid Krazer DI Jahnel Klaus
Planungsbeginn Jänner 2005
Facebook Logo
Auf Facebook teilen
Städtebauliches Konzept:  

Weithin sichtbar dominiert und prägt die bestehende Universität  diesen Stadtteil Innsbrucks. Der große Kubatur wurde in der damaligen Planung ein zwar ausreichend großer, jedoch ein falsch gestalteter Freiraum, das sogenannte „Forum“ zugeordnet. Der vorliegende Entwurf versucht mit der Bibliothek neue „Platzkanten“ zu schaffen  und neue Wege, Zugänge, Aus- und Einblicke zu generieren.  Die neue Hauptzugangstreppe verdoppelt die bestehende Treppensituation des Forums und lädt südseitig ausgerichtet nicht nur zum Gehen, sondern auch zum Verweilen ein. Durch die zweigeschossige Öffnung des GeiWi Turmes bekommt das Forum nun eine eindeutige Richtung und Orientierung. Das neu gestaltete Forum formuliert sich durch  weiche Raumabschlüsse der Glasfassade von Bibliothek und Cafe. Der bisher ungenützte Raum  erlangt somit eine neue und vielschichtige Identität.  Ein zweiter Zugang zum Forum könnte von Osten her zwischen Bruno-Sandner Haus und dem Bücherspeicher gebaut werden. Damit würde das Forum mehr in den Stadtraum eingebunden. Im Norden und im Osten verzahnt sich die neue Fassade mit den umgebenden Bäumen mittels auskragenden Boxen, die einzelne Lese oder Arbeitsgruppen in der Bibliothek aufnehmen.    In einer weiteren Baustufe wird in Verlängerung der geschwungenen Fassade ein Fahrradvordach vorgeschlagen, welches vom Innrain hin schon die räumliche Qualität des neuen Forums ankündigt. Die Fahrräder könnten so in geordneter Weise am Forum untergebracht werden.   Das Forum:  Im wesentlichen soll das Forum durch 3 Nutzungen belebt und zum vollwertig genutzten Außenraum der Universität werden.   Im Norden (mit Südsonne) sollte sich der Freibereich der Cafeteria ansiedeln. In Kombination der neuen Hauptzugangstreppe zur Bibliothek, der bestehenden Hörsaalerschließung und der neu situierten Cafeteria wird dort die größte Studentenfrequenz zu erwarten sein. Im Süden (im Schatten der alten Bibliothek) könnten, wie oben erwähnt, die Fahrräder abgestellt werden. Im Zentrum der neuen Bibliothekslandschaft sollten hochstämmige Bäume (in Topfhaltung) aufgestellt werden. Unter deren schattenspendenden Kronen können die Studierenden auf darunter platzierten Bänken ihren Studien nachkommen.     Durch die Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche wird das Forum tatsächlich ein Ort der Kommunikation und des Wissensaustausches.    Erschließung:  Die Fakultätsbibliothek wird mittels der oben erwähnten neu errichteten Haupttreppe erschlossen. Ein zweiter Zugang kann über die alte Bibliothek gewährleistet werden. (2. Bauphase) Die benötigte Fluchttreppe im Süd- Ost- Eck könnte zu Stoßzeiten der Bibliothek als zweiter Eingang genützt werden. Die 2. Bauphase sollte, bei Finanzierbarkeit, bereits  mit der  ersten Bauphase realisiert werden.  Über den dort im 1. OG angeordneten Infopunkt kann eine weitere Zutrittskontrolle zur Bibliothek ermöglicht werden. Gleichfalls ergibt sich, wenn gewünscht,  durch diese Bauweise die Möglichkeit, den Zugang von der Blasius-Hueber-Straße  als externen Zugang zu nutzen. Mittels einer Rampe ist dieser Zugang auch Behindertengerecht.       Innere Organisation:  Bibliothekszugang:     Über den Hauptzugang im GeiWi Turm wird sowohl der Hauptteil der Verwaltung als auch der zentrale Thekenbereich erreicht. Im Vorfeld können dort die Garderobe, einige Terminals und ein Kommunikationsareal untergebracht werden. Mittels Glastrennwände wird dieser „laute Bereich“ vom Buch- und Lesebereich getrennt.  Buch- und Lesebereich: Dieser befindet sich im Hörsaaltrakt und im Bruno Sandner Haus. Passen zu den einzelnen Fakultätsbereichen zugeordnet befinden sich dort ebenso Teile der Verwaltung.  Der Bypass     Um einen möglichst kurzen Weg vom Hauptzugang zum Zeitschriftenbereich zu schaffen, wird in der Nord- und Ostecke ein sogenannter Bypass vorgeschlagen. Dadurch kann der Großteil des Buch- und Lesebereiches frei von störendem Verkehr innerhalb der Bibliothek gehalten werden. Im Bypass selbst können ebenfalls Arbeitsplätze für die Nutzer der Bibliothek geschaffen werden. Durch Glastüren kann dieser Bereich geschlossen werden und für größere Gruppenarbeiten (Prüfungen ect.) verwendet werden.    Leseboxen  Um Gruppenbildungen zu ermöglichen, ohne dass die Nutzer des restlichen Lesebereiches gestört werden, sollen Leseboxen an die Nord- und Ostfassade angedockt werden. Mitten in den Baumkronen des Parks wird dadurch ein störungsfreies Arbeiten in der Gruppe ermöglicht.  Belichtung Über neue Oberlichten wird Tageslicht in das innere des Buch und Lesebereiches geleitet  Ausstellung/Audiovisueller Bereich  Diese beiden Örtlichkeiten werden im Süd- Osteck auf beiden Geschossen angesiedelt. Für Ausstellungen oder Veranstaltungen kann dieser Bereich durch die externen Zugänge optimal erschlossen werden.  Cafeteria:     Um den kommunikativen Gedankenaustausch der Studenten zu unterstützen, wird die Cafeteria als zentrales Element im EG des GeiWi Turmes vorgeschlagen. In Kombination mit dem Hauptzugang und den Hörsälen wird hier das „kommunikative Herzstück“ der Uni zu finden sein. Im Sommer kann das Forum großzügig bestuhlt werden. Dadurch wird das Cafe über die Uni hinaus zu einem beliebten Treffpunkt  werden (unterstützen würde dies der Verbindungszugang zur Blasius-Hueber-Straße ). Das Dach der Cafeteria kann von den Bibliotheksnutzern als Terrasse genutzt werden.  Seminarräume: Diese werden in rationeller Weise im 2. OG untergebracht. Die Fassade dieses Bereiches wird erhalten und kostengünstig saniert.   Fassaden/Baukörper Gestaltung:  Die geschwungenen Linien der neuen Glasfassade bilden einerseits den neuen „Forum-Raum“, andererseits gewährleisten sie optimale Belichtungsverhältnisse für alle Bereiche der Universität und der Fakultätsbibliothek. Durch die teilweise Erhaltung der „Lichthöfe“ kann vor allem im Bruno Sandner Haus die natürliche Belichtung und Belüftung der Tiefgeschosszone erhalten bleiben. Mittels der Bepflanzung von „Topf gehaltenen Bäumen“ werden diese zur Zeit „unansehnlichen Gräben“ aufgewertet.   Sonnenschutz: Die Anordnung der einzelnen Lesebereiche (Arbeitsplätze) an der süd- und westseitigen Außenfassade reduziert die Sonneneinstrahlung auf die Bücher. Als zusätzlicher Sonnen- und Überwärmungsschutz soll ein Licht Umlenkungssystem „DAYLIGHT GLAZING“ in den Isolierglasscheiben angebracht werden. Mittels dieses Systems  kann Tageslicht  ohne direkte Sonnenbestrahlung weit in den Raum hinein transportiert werden. Durch die Konstruktion zwischen den Isolierglasscheiben ist dieses System „Föhn“ sicher. (siehe Anhang A). Um die Kosten zu reduzieren kann dieses System mit außenliegenden Alu- Jalousien kombiniert werden.  Haustechnik: Heizung: Die Heizung soll an das bestehende System angeschlossen werden. Lüftung: Die Lüftungszentrale wird am Dach des Bauteils 52e untergebracht. Ein ausreichender Luftwechsel wird gemäß den geltenden Normen hergestellt. Für die natürliche Belüftung werden elektrisch steuerbare Glaslamellenfenster vorgeschlagen. Für Bereiche die gekühlt werden müssen, wird eine zugluftfreie Kühldecke vorgesehen. Mittels eines BUS Systems sollen die einzelnen Komponenten von Heizung, Lüftung und Kühlung in gegenseitiger Abstimmung gesteuert werden, damit sich ein optimales Raumklima ergibt und dieses erhalten werden kann.   Statisches Konzept: Unter Ausnutzung der bestehenden Säulen und Trägerstruktur werden die vorgeschlagenen Erweiterungen in einer Stahlbeton/Stahl- Glasbauweise vorgeschlagen.