Rettungsstation Wien MH

Addresse Wien- Mariahilf
Architektur Machne Architekten ZT GmbH
Mitarbeit:Architektur: Arch.DI Ingrid Krazer / DI Jahnel Klaus
Planungsbeginn November 2004
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Städtebauliches Konzept:

Die neue Rettungszentrale verbindet durch die Ausgestaltung des Baukörpers zwei Gebäude die angrenzend zum Bauplatz stehen und die zwei sehr unterschiedliche Architekturstile repräsentieren: die Gründerzeit (Stadthaus) und die Zeit der Großkomplexe (Hotel Ibis). Während in der ersten Epoche der Außenraum wichtiger war als der Innenraum und somit  Stadtraum und Innenhöfe dementsprechend entworfen wurden, konzentrierte  man  sich bei einem Großkomplex, voll auf seine innere Struktur und seine Funktionalität. Dabei wurden kaum außenräumliche Bezüge hergestellt.  Diesen beiden entgegengesetzten Haltungen nimmt der Neubau sowohl in Materialität als auch in Formgebung und Fassadengestaltung auf und schließt den Straßenraum in der Wallgasse und am Gürtel ab.  Die zum Teil gläserne Fassade öffnet sich in der Wallgasse hin zum Innenhof und lässt Aus- und Einblicke in den inneren Bereich des Bauplatzes zu.   Durch die Ausformulierung der Geschosse werden die Höhen der angrenzenden Fassaden aufgenommen und weitergeführt. Die Staffelung der Baukörper in den Dachgeschossen und im Innenhof folgt den Richtlinien der WBO und nimmt Bezug auf Dach-, Trauf- und Stukkaturkanten des Straßenbestandes.  

Innere Organisation: Erschliessung:

Beide Straßenseiten erhalten einen fußläufigen Zugang  und eine Rettungsausfahrt. Die beiden Treppenhäuser erschließen den jeweiligen Trakt und sind durch geeignete Zutrittskontrollen so gesichert, dass der Besucher nur Zugang zu den Räumen der Parkraumüberwachung und der Kurzparkzonenüberwachung erhält.  Innenhof: Zum nördlichen Bereich des Innenhofes hin sind Garderoben und sonstige Nebenräume geplant. Um gute Belichtung  sicherzustellen sind die Aufenthaltsräume  zum südlichen, größeren  und zur Wallgasse hin geöffneten Bereich des Hofes orientiert .  Fassade: Um den Anforderungen für Niedrigenergiehäuser gerecht zu werden, verzichtet der vorgelegte Entwurf auf eine reine Glasfassade.  Die vorgehängte Fassade  besteht zum Teil aus wärmegedämmten Paneelen. Sonnen- und Blendschutz Um blendfreie Büroarbeitsplätze zu gewährleisten wird ein „Daylight Glazing“ System vorgeschlagen. Die wartungsfreien Lamellen in den Isolierglasscheiben leiten das Licht blendfrei in die Büros, und bieten Schutz vor sommerlicher Überwärmung. Im Winter wird der blendfreie Anteil des Sonnenlichtes in den Innenraum geleitet und reduziert so die Heizkosten. Dieses System kann auch in  den Lüftungsflügeln integriert werden. Bei Neben-, Schlaf-  und sonstigen Räumen wird ein  außenliegender Sonnenschutz angebracht. Durch Kombination dieser Elemente  wird die  Fassade das Umgebungslicht  je nach Nutzung im Inneren, stark oder schwach reflektieren, brechen  oder absorbieren . Das Haus wird die Lichtstimmung der Umgebung  übernehmen. Die Positionierung der Paneele  spiegelt  nicht nur die innere Struktur  des Hauses wieder sondern bezieht auch die vertikale Struktur des Hotels und die horizontale Struktur  der gründerzeitlichen Bebauung in die Gestaltung mit ein und kombiniert beide in einem drei dimensionalen Entwurfskonzept. Der Neubau nimmt die Umgebung auf, zeigt sich aber  eindeutig als ein Haus aus dem 21. Jahrhundert.