LAGE
Das „Feld“ – Der Platz Inmitten der für Graz typischen Heterogenität von großen und kleinen Gebäuden liegt ein großer, momentan ungenützter Platz. Dieser Platz ist der neuen Dominikanerkaserne, in welcher Büros für die Verkehrsabteilung des Landes Steiermark vorgesehen sind, vorgelagert. Um diesen Platz nutzbar zu machen wurde der Neubau angehoben.
01_UMBAU Transformation
Die Nutzung alter Strukturen wird gerade in den Ballungsräumen Mitteleuropas, in denen die Bodenressourcen knapp sind, immer wichtiger. Gebäude wie die neue Dominikanerkaserne im Herzen von Graz, die das zeitgeschichtliche Erbe der Stadtkultur widerspiegeln, bergen bei genauer Untersuchung ungeahnte Möglichkeiten der Neunutzung. In einer Zeit, in der ansonsten durch ökonomische Beweggründe Räume auf 2,50 m Raumhöhe und möglichst standardisierte Bauformen reduziert werden, bieten hier die alten Gewölbestrukturen neue Möglichkeiten. In ihren Proportionen ermöglichen diese Räume sinnliche Raumerfahrungen jenseits der ökonomisch reduzierten „Büroboxen“. Der menschliche Maßstab, das Bedürfnis, in luftigeren Räumen zu arbeiten, kann bei sensiblem Umbau eines Altbaues besser realisiert werden als in Neubauten, in denen jeder Freiraum nur „unnötiges“ Geld kostet. Gemeinsame Einrichtungen Verteilt über das ganze Haus befinden sich gemeinsame Einrichtungen, die von allen Fachabteilungen genutzt werden können. Ein sogenannter „Coffee-Corner“ im Ambiente des Freskenraumes des Erdgeschosses ermöglicht das Betreiben einer hausinternen „Mensa“. Durch die Öffnung nach Außen kann hier im Sommer eine angenehme „private“ Terrasse angeboten werden. Restaurant Auf dem neuen multifunktionalen Platz wird ein Restaurant mit starkem Außenbezug entstehen. Jener Platz kann durch verschiedene, abwechselnde Aktivitäten genutzt werden, da die Überdachung durch den Neubau eine Benutzung des Platzes bei nahezu jeder Witterung ermöglicht. Das öffentliche Leben, welches bereits jetzt in den Schulen, der Kirche oder bei Theateraufführungen dort stattfindet wird ergänzt durch 300 bis 400 Personen, die im Haus des Verkehrs arbeiten werden. Das Restaurant und der Platz werden sicherlich zum zentralen Treffpunkt und Kommunikationszentrum des Viertels. Durch dieses neue Zentrum wird die ganze Umgebung aufgewertet und zu einem weiteren Treffpunkt inmitten von Graz. BÜROS Die vorgegebene Struktur ermöglicht eine Vielzahl von verschiedenen Büronutzungen. Kleinbüros mit ca. 12 m² sind ebenso möglich wie Kombibüros. Durch die Einbeziehung des hofseitigen Gangs ergeben sich effiziente und flexible Nutzungsmöglichkeiten entweder als Arbeitsbereiche, Besprechungsbereiche oder als Gemeinschaftsflächen. Das bestehende Haus wurde in Zonen eingeteilt, die durch Ihre Lage im Haus der jeweiligen Nutzung am Besten entsprechen.
02_NEUBAU"schwebend"
Der Neubau öffnet durch seine Bauweise neue Möglichkeiten im Stadtraum und wird zu einem lebendigen Stadtleben beitragen. Die Qualität der Büros wird eine außergewöhnliche sein, da Ausblicke und Belichtung deutlich über dem Standard eines gewöhnlichen Bürobaues liegen werden. Alt und Neubau im Dialog können so zu einem Identifikationspunkt in der Stadt werden. Da die Überdachung eine Benutzung des Platzes bei nahezu jeder Witterung ermöglicht sind folgende und mehr Verwendungszwecke möglich: verschiedenste Märkte (Wochenmarkt / Weihnachtsmarkt), Veranstaltungen oder Ausstellungen. Als neuer Treffpunkt soll am Nordrand des Platzes ein Restaurant entstehen. Dieses soll nicht nur die dort arbeitenden Personen verköstigen, sondern auch Kommunikationszentrum für die ganze Umgebung wirken. Durch große öffenbare Glaselemente kann das Restaurant im Sommer seine Gäste am Platz aufnehmen bzw. bei Veranstaltungen, wie Kino oder Theater, mitgenutzt werden. Der Baukörper Durch den „schwebenden“ Charakter des Neubaus wird die Untersicht zum wichtigsten Gestaltungsmerkmal des Bauwerkes. Dieses „Dach“ stellt die obere Begrenzung eines neuen „Zimmers“ in der Stadt dar. Die Untersicht erhält durch die repetitiven Muster der „Einschnitte“ und „Ausfaltungen“ eine der alten Fassade im Rhythmus ähnliche Struktur. Der Baukörper wird auf die Fassadenteilung ausgerichtet. Die Einschnitte und Ausfaltungen legen Fenster und Eingänge frei, die zur Kommunikation der Nutzer des „Daches“ mit den Besuchern des Platzes beitragen. Die schöne Fassade des bestehenden Gebäudes bildet quasi die Kulisse für den neuen städtischen Platz, als auch für die neue Bürostruktur. Einer der besonderen Vorzüge der Büros wird der optimale Blick auf den Grazer Schlossberg sein. Innere Struktur Das schwebende Haus ist in vier Bauteile aufgeteilt, die jeweils über Mittelzonen miteinander verbunden sind. Auf drei Geschossen finden hier ca. 3.000 m² Büroflächen Platz, die flexibel nutzbar sind. Eine Grundeinheit besteht aus Flächen von ca. 75 m² über ca. 105 m² bis zu 145 m², die jeweils teilbar oder zusammenlegbar sind. Diese Grundeinheiten können durch horizontale Vereinigungen und wahlweise Hinzunahme der Büro- und Allgemeinbereiche vergrößert und so wechselnden Bedürfnissen der Mieter angepasst werden. Durch die halbgeschossige Versetzung („Split-Level“) können die Büroflächen auch vertikal zusammen gelegt werden, da eine Kommunikation leicht möglich ist. Auf diese Weise können wahlweise Bürogrößen von 75 m² bis zu zusammenhängenden Flächen von ca. 1.000 – 3.000 m² angeboten werden.