Gemeindezentrum Sillian

BauherrIn TIGEWOSI, Innsbruck Gemeinde Sillian
Mitarbeit:Architektur: DI Anton Seidl Arch DI Ingrid Krazer DI Christian Schärmer DI Klaus Jahnel
Architektur Machne Architekten ZTGmbH
Addresse Sillian Osttirol, Austria Mehr Info:Cafe Centro im Kulturzentrum http://www.centrosillian.at
Fertigstellung Dezember 2007
Akkustik Quiring Consultants, Innsbruck DI Bernd Quiring
Statik DI Arnold Bodner, Lienz
Elektroplanung TB Technoterm , Lienz
HLS-Planung Ing. Thaler Andreas, Lienz TB Technoterm , Lienz
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Cafe im Kulturzentrum: www.centrosillian.at Städtebauliche Situation Sillian ist geprägt von einer sehr heterogenen Bebauung ohne einen in sich geschlossenen Kern. Vielmehr haben sich viele kleine Zentren im Lauf der Jahre herauskristallisiert. Aus diesem Grunde wurde beim bestehenden Gemeindehaus versucht, eines dieser teilweise vorhandenen Zentren zu betonen. Auf diesen nun entstehenden Platz nimmt das ganze Gebäude bezug und ist mittels einer großen Treppe als Haupteingang zu jenem Platz hin geöffnet. Ebenfalls zum Platz hin orientiert ist das Cafe und eine kleine getrennte Geschäftsfläche, die bei Notwendigkeit mit der großen Geschäftsfläche leicht verbunden werden kann. Die große Geschäftsfläche ist im Westen zur Straße hin orientiert um einen optimalen Geschäftszugang mit vorgelagerten Parkplätzen zu ermöglichen. Mit der Westseite des Saales und den bestehenden Häusern (Gemeindehaus/Privathaus) wird der bestehende Straßenzug geschlossen um eine eindeutige Straßen und Platzabfolge zu schaffen. Das Obergeschoss formuliert ein „schwebendes“, eher monolitisches und dadurch eigenständiges Gebäude als „Landmark“ in Sillian. Als Gemeinschaftszentrum soll das Gebäude als ein neuer Identifikationspunkt dienen. Innere Struktur Der Veranstaltungssaal wird über ein Foyer im 1. OG erschlossen. Der Hauptzugang erfolgt über eine große Treppenanlage die auch zum Verweilen auf jener Anlage einlädt. Dies insbesondere, da die Besucher des Kulturhauses auf der Terrasse und der Treppe die Abendsonne mit Blick auf den neuen Platz genießen können. Auf ein Galeriegeschoss wurde verzichtet, da bereits in diesem OG alle für den Veranstaltungssaal notwendigen Funktionen zufriedenstellend untergebracht werden konnten. Das bedeutet, dass sich die Baukosten massiv verringern werden. Sollte jedoch ein weiteres Geschoss gewünscht werden, so könnte dies leicht eingeplant werden. Durch Verlängerung des Liftes und der Treppe beim Lift könnte ein zusätzliches Geschoss optimal erschlossen werden. Der Saal Durch seine spezielle Formgebung reagiert der Mehrzwecksaal auf die akustischen Anforderungen die an den Saal gestellt werden. Dies wird mittels einer dringend notwendigen Raumhöhe von mindestens fünf Meter bei der Bühne erzielt. Um die volle Raumhöhe und damit ein Mindestluftvolumen zu erreichen, das wegen akustischen Gründen zwingend notwendig ist, wird das Saaldach in der Mitte angehoben. Die große Kubatur tritt daher von der Straße und vom Platz her gesehen nicht mehr in ihrer vollen Höhe in Erscheinung. Mittels flexibler Faltelemente ist der Saal vielfältig benutzbar: Das Foyer oder der Jugendraum können wahlweise mit dem Saal verbunden oder getrennt benutzt werden. Die Nebenräume wie das Lager und der Schauspieleraufenthaltsraum werden an der Westseite eingeplant. Dadurch ist ein Zugang der Schauspieler oder Musiker zur Bühne möglich, ohne dass jene durch den Saal gehen müssen. Die laut diesem Entwurf möglichen Doppelnutzungen von Garderobe, Jugendraum, Lager und Aufenthaltsraum straffen das Raumprogramm, führen zu einer größtmöglichen Flexibilität und verringern somit gleichfalls die Baukosten. Bei einer Notwendigkeit einer versenkbaren Bühne kann das Fußbodenniveau auf das notwendige Maß angehoben werden. Die Sinnhaftigkeit einer solchen Bühne ist sicherlich noch zu hinterfragen. Dies insofern, als dass es einerseits wesentlich ökonomischere, flexible Bühnensysteme gibt, und andrerseits kann unter einer fixen Bühne viel Lagerfläche gewonnen werden. EG: Sämtliche Nebenräume wie Lager, Gastronomie, WC-Anlagen etc. werden im EG untergebracht. Die Erschließung erfolgt über den Lift und die dort angelagerte Treppe. Tiefgarage In der Tiefgarage werden gesamt 40 Stellplätze untergebracht. Die Einfahrt befindet sich am südwestlichen Grundstückseck und kann bei Bedarf überdacht oder ohne Überdachung und dafür beheizt ausgeführt werden. Die Entscheidung darüber sollte nach ökonomischen Gesichtspunkten gefällt werden. Die genaue Höhenlage bzw. Rampenneigung konnte aufgrund des falschen Vermesserplans (Höhen) nur geschätzt werden. Laut Vermesserplan liegt die Straße im Westen tiefer als sie in der Natur vorzufinden ist. Nach Augenschein liegt die Straße beim Vorplatz vor dem Gemeindehaus ca. 80 cm höher als im Vermesserplan angegeben. Dies wurde in der Planung der Tiefgaragenabfahrt ebenso wie des Treppenaufganges zum OG berücksichtigt. Architektur Um das Gebäude maßstäblich in die Umgebung einzupassen, wurde eine „eingerollte“ Form verwendet. Wie bei einer eingeringelten Schlange liegt der Saal umringt von Nebenräumen und Foyer in der Mitte und könnte bildlich als Schlangenkopf bezeichnet werden. Dadurch werden Oberlichtbänder ermöglicht, die den Saal mit Tageslicht versorgen werden. Der Saal, das Foyer, das Cafe und die Nebenräume schweben gleichsam über dem Straßenniveau. Jene bilden Vordächer und Durchblicke, sodass dieses Gebäude keine Barriere Richtung Gerberbach darstellt. Die Ostfassade wird nur mit einem großen Panoramafenster beim Foyer geöffnet, ansonsten sollten eher kleinere, speziell gestaltete Öffnungen die Räumlichkeiten des Jugendraumes und des Schauspieleraufenthaltsraumes belichten. Im Gesamten soll das Gebäude einen wichtigen Beitrag zur lebendigen Gemeindekultur liefern und einen Weg in die Zukunft weisen.